„Eltern erwünscht“
Unter dem Motto „Eltern erwünscht“ wurden in diesem Jahr erstmals auch Eltern aufgerufen, ihren Nachwuchs aktiv bei der Suche nach dem passenden Beruf zu unterstützen. Und so tummelten sich nicht nur Schüler, die oftmals im Klassenverband mit ihren Lehrerinnen und Lehrern die Börse besuchten, sondern auch Eltern an den bunten Ständen der Betriebe.
Ausbildungsvermittlung START.KLAR
Das Angebot der Ausbildungsberufe oder der Dualen Studiengänge ist breit und oft unübersichtlich. Der Stand der Ausbildungsvermittlung des Jobcenters, START.KLAR, der gleich am Eingang des Großen Saals aufgebaut wurde, war häufig die erste Anlaufstelle für die Besucherinnen und Besucher. Die Mitarbeitenden wurden auch als Wegweiser in Anspruch genommen und konnten zugleich mit Rat und Tat praktische Tipps geben. „Ein Jugendlicher fragte zum Beispiel nach dem Stand der Stadtsparkasse und hatte auch schon eine Bewerbung in der Tasche“, berichtet Herr Sealiti, Mitarbeiter der Ausbildungsvermittlung. „Beim Blick auf die Unterlagen konnte man schnell erkennen, dass diese noch Optimierungsbedarf haben und so gab es kurzerhand noch einen Bewerbungsmappencheck.“
Das Jobcenter stieß in diesem Jahr auch als Ausbildungsbetrieb auf das Interesse der Besucherinnen und Besucher. Viele junge Menschen mit Fluchthintergrund fragten zudem nach Praktikumsplätzen im Jobcenter. Und so konnten die STAR.KLAR-Mitarbeitenden über Ausbildungs-, Praktikums- und Karrieremöglichkeiten im Jobcenter informieren. Später haben Frau Kronshage und Herr Schatton vom Jobcenter ein Rollenspiel zu Vorstellungsgesprächen dargeboten. Welche Fallstricke gibt es dabei zu beachten? Was kommt gut an? Und auf welche Fragen sollte man sich vorher vorbereiten?
Ins Gespräch kommen
Auch Oberbürgermeister Andreas Mucke, Sozialdezernent Stefan Kühn, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters Thomas Lenz und Katja Heck, Geschäftsführerin für den operativen Bereich der Agentur für Arbeit, kamen mit den Jugendlichen und Ausstellern ins Gespräch. „Ich habe die Auszubildenden, die heute für ihre Unternehmen an den Ständen für die Ausbildungsberufe werben, mal gefragt, wie sie ihren Ausbildungsplatz gefunden haben“, erzählt Thomas Lenz. „Die meisten von ihnen holen sich die Informationen im Internet. Diese Informationsquelle ist für die jungen Leute von größter Bedeutung.“
Die am häufigsten gestellten Fragen bei allen Ausstellern drehen sich um die Themen Schulabschluss, Karrieremöglichkeiten, Vergütung und Aufgabenspektrum. Lea Dinstühler und Amine Radi, die gerade das Duale Studium „Bachelor of Laws“ bei der Stadt Wuppertal absolvieren, waren als „Wuppertalente“ in der Stadthalle unterwegs und in ihren auffälligen blauen T-Shirts kaum zu übersehen. Gut gelaunt konnten sie über den Ausbildungsberuf für den gehobenen Dienst in einer Kommunalverwaltung und den eigenen Erfahrungen berichten und die Werbetrommel für ihre Arbeitgeberin, die Stadt Wuppertal, rühren.
Im Offenbach-Saal präsentierte sich unüberhörbar das Handwerk. Hier wurde gehämmert, frisiert und vielfältig ausprobiert. Vanessa Lueg, die am Stand der Kreishandwerkerschaft als Ansprechpartnerin zur Verfügung stand, in ihrem Berufsalltag jedoch im Friseursalon „hair EVENT“ Haare schneidet, färbt und stylt, erzählt, dass der Friseurberuf mit vielen Vorbehalten zu kämpfen hat. Sie nutzte die Begegnungsmöglichkeit auf der Ausbildungsbörse, um Vorurteile auszuräumen und für die Attraktivität dieses Handwerks zu werben.
Die Ausbildungsbörse wurde auch genutzt, um relativ neue Ausbildungsberufe vorzustellen, beispielsweise am Stand der Feuerwehr. Die dreijährige Ausbildung zur Notfallsanitäterin und –sanitäter bietet die Feuerwehr zum Ausbildungsjahr 2018 an. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter hat seit dem 01.01.2014 die Ausbildung zum Rettungsassistenten als höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst abgelöst. Brandoberinspektor Marcel Betz und seine Kolleginnen und Kollegen hatten regen Zulauf, insbesondere von syrischen Jugendlichen, die sich für den Beruf des Brandmeisters interessierten. Leider musste er diese jungen Menschen enttäuschen, denn die angehenden Feuerwehrbeamten müssen über die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines Mitgliedsstaates der EU verfügen.
Oberbürgermeister Andreas Mucke hebt die Bedeutung des Veranstaltungsformats der Ausbildungsbörse hervor: „Die Entscheidung für eine Ausbildung stellt die Weichen für den weiteren Lebensweg. Auf der Ausbildungsbörse können sich die jungen Menschen schlau machen, welcher Beruf für sie der richtige sein könnte, der ihren Interessen entspricht und der ihnen Spaß macht!“