Trotz hoher Fachkräfte-Nachfrage der Unternehmen ist es für Menschen mit Behinderung häufig eine große Herausforderung, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die jährlich stattfindende „Woche der Menschen mit Behinderungen“ im Dezember ist ein wichtiger Anlass, für dieses Thema zu sensibilisieren. Häufig sehr gut ausgebildet, bestehen große Berührungsängste, die dann dazu führen, dass schwerbehinderte Bewerber/innen bei der Stellenbesetzung nicht zum Zuge kommen.
Im bergischen Städtedreieck waren im Jahresdurchschnitt 2017 1.580 Menschen mit einer Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Von ihnen haben 837 Personen oder 53 Prozent eine abgeschlossene Ausbildung. Menschen mit Behinderung aus beiden Rechtskreisen verfügen oft über ein fundiertes Fachwissen und kompensieren gesundheitliche Einschränkungen durch hohe Motivation und Einsatzbereitschaft.
In Wuppertal waren im Jahresdurchschnittswert insgesamt 839 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Hiervon verfügen 436 Personen (51,9 Prozent) über eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Im Rahmen der „Woche der Menschen mit Behinderungen“ ist in Zusammenarbeit mit dem Bergischen Fachkräftebündnis auch die Idee des Job-Datings speziell für diese Personengruppe entstanden.
Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters Wuppertal: „Wir wünschen uns mehr Arbeitgeber, die sich für die Einstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgrund ihrer Potentiale entscheiden. Behinderung und Leistungsfähigkeit haben nicht zwangsläufig eine Verbindung. Viele gesundheitliche Einschränkungen haben in der täglichen Arbeit kaum oder keine Auswirkungen. Mit dem geeigneten Menschen am richtigen Arbeitsplatz gewinnen alle. Unsere Gesellschaft ist gut beraten, sich zu diesem großen Potential zu bekennen und es zu erschließen.“
„Menschen mit Handicap sind meist gut ausgebildet und sehr motiviert. Sie werden aber leider zu häufig nicht als Fachkräfte wahrgenommen und haben immer noch Schwierigkeiten, auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzukommen. Dabei sind es vielfach auch sehr erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da eine Behinderung überwiegend im Laufe des Lebens erworben wird. Und junge Menschen, die mit einer Behinderung aufgewachsen sind, haben gelernt, damit umzugehen. Sie haben eine Chance auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verdient“, so Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.
Ansprechpersonen für Unternehmen
Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Wuppertal bieten einen umfassenden Service für Unternehmer, die schwerbehinderte Menschen einstellen möchten. Für Detailfragen und individuelle Beratung stehen Wuppertaler Arbeitgebern die Experten der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal und des Jobcenters Wuppertal zur Verfügung. Sie beraten Arbeitgeber, unterstützen diese bei der Rekrutierung geeigneter Kräfte und erklären Arbeitgebern auch, wie ein Arbeitsplatz entsprechend einer Behinderung technisch gestaltet werden und wie die finanzielle Unterstützung dafür aussehen kann.