„Was kann man bei euch machen?“ – die Frage wurde von den 2700 Schülerinnen und Schülern auf der 29. Ausbildungsbörse wohl am häufigsten gestellt. Die Jugendlichen wanderten alleine oder in kleinen Gruppen von Stand zu Stand in der Historischen Stadthalle. Dort stellten über 110 Unternehmen ihre Ausbildungsberufe vor. Riedel Communications, KNIPEX, Barmenia Versicherungen, Bayer, Axalta Coating Systems und viele weitere. Alles, was in Wuppertal und der Region Rang und Namen hat, war auch in diesem Jahr wieder dabei. Genauso wie die zahlreichen Handwerker, Pflegedienste, Polizei und Feuerwehr.
„Ich erzähle einfach aus dem Alltag“
Und die meisten Betriebe brachten ihre Auszubildenden gleich mit. Die beantworteten geduldig alle Fragen, die die Schüler*innen hatten. „Die meisten wollen einfach erstmal wissen, welche Ausbildungsberufe es überhaupt bei uns gibt“, berichtet Lukas Rieger. „Wir erzählen viel über unser Unternehmen, was wir machen und was wir verkaufen. Dann möchten die Schüler*innen wissen, was man in der Ausbildung macht. Deshalb erzähle ich einfach viel aus meinem Alltag“, so der Azubi der WASI GmbH.
Ausprobieren, ob einem die Tätigkeit liegt
Auf der Ausbildungsbörse wurde aber nicht nur geredet. Viele Betriebe brachten typische Produkte mit, die sie produzieren oder Werkzeuge, mit denen täglich gearbeitet wird. Es gab kleine Übungsaufgaben von Nägeln gerade einhämmern über Teig formen bis zum Geschicklichkeitsspiel. So konnten die Jugendlichen spielerisch testen, ob ihnen die Tätigkeit liegt.
„Es geht darum, den Jugendlichen Orientierung zu bieten“, weiß Victoria Wallmilchrath von Babtec Informationssysteme GmbH. „Man bekommst selbst einen ganz anderen Blickwinkel, wenn man sich mit den Schülerinnen und Schülern unterhält, statt wie üblich mit Erwachsenen“, findet die Werkstudentin.
Das WAS und das WIE
Vom Handwerk über Pflegeberufe und Dienstleistung bis zur Metall-, Chemie- oder IT-Branche war für jedes Interesse etwas dabei. Es ging aber nicht nur um das Was, sondern auch um das Wie. Wie kommt man eigentlich zu seinem Traumjob? Über eine Ausbildung oder ein duales Studium? Von letzterem erzählt Lukas Tewes von Klaus Kuhn Edelstahlgießerei GmbH gerne aus eigener Erfahrung. „Ich versuche, den Schüler*innen ein paar Tipps zu geben, wie das duale Studium funktioniert“.
Wer stattdessen Hilfe bei seinen Bewerbungsunterlagen brauchte, wurde bei den Wirtschaftsjunioren, der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gut beraten. Beim Bewerbungsmappencheck setzten die Profis sich mit den Jugendlichen zusammen und gaben ihnen ein individuelles Feedback.
#azubihero2019 - Oberbürgermeister gratuliert den Gewinner*innen
Zwei, die bereits den richtigen Ausbildungsberuf für sich gefunden hatten, wurden von Oberbürgermeister Andreas Mucke zum „#azubihero2019“ gekürt. Svenja Schiller und Niklas Höfel gewannen den Wettbewerb, der von der Agentur für Arbeit, Jobcenter, der Bergischen IHK, der Kreishandwerkerschaft Solingen-Wuppertal, der WZ sowie der Wirtschaftsförderung Wuppertal ausgeschrieben wurde. Dabei ging es darum, seinen Ausbildungsberuf kreativ und spannend zu erklären und so andere dafür zu begeistern. Die beiden 21-jährigen machen eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bzw. -frau bei REWE. Ihren beruflichen Alltag haben sie für den Wettbewerb fotografisch festgehalten.