Einzigartig und nachahmenswert!
Als Oberbürgermeister Andreas Mucke bei einer Begegnung mit Serap Güler im letzten Jahr diese nach Wuppertal einlud, musste sie nicht lange überlegen. Die Integrationsstaatssekretärin hat schon viel vom Haus der Integration gehört – nicht zuletzt von ihrem Chef, dem Integrationsminister Joachim Stamp. Er ließ es sich nicht nehmen das deutschlandweit einzigartige Projekt am 09. März 2018 persönlich zu eröffnen und ist seitdem auf Werbetour für den gelungenen behördenübergreifenden Integrationsansatz – auch über NRW hinaus. Es sei beispielhaft, wie Einwanderungsgesellschaft kommunal gestaltet werden könne. Er hoffe, dass mehr Kommunen in NRW diesen Ansatz aufgreifen und sich auf den Weg machen. Oberbürgermeister Mucke bestätigte, dass er immer wieder auf diese kommunale Initiative angesprochen werde – zuletzt aus Baden-Württemberg.
300 Mitarbeitende arbeiten Hand in Hand
Serap Güler wurde von Oberbürgermeister Andreas Mucke, Sozialdezernent Stefan Kühn und den Hausherren Jürgen Lemmer (Leiter des Ressorts Zuwanderung und Integration) und Thomas Lenz (Vorstand Jobcenter Wuppertal) in Empfang genommen. Bei einem Rundgang durch den großzügigen Empfangsbereich nahmen sich die Gastgeber Zeit, die Idee des Hauses zu erläutern und ganz praktisch zu zeigen. „Hier unten läuft das Minutengeschäft ab“, erklärt Jürgen Lemmer, „Unterlagen einreichen, kurze Fragen klären, Termine vereinbaren. Die vielfältigen Beratungen und Unterstützungen des Jobcenters, der Ausländerbehörde, der Wirtschaftlichen Hilfe oder des Kommunalen Integrationszentrums leisten die nahezu 300 Mitarbeitenden auf den oberen drei Etagen.“
Und wie erfolgreich sich die Integrationsarbeit bei den Menschen, die in den letzten Jahren in Wuppertal eine neue Heimat gefunden haben, gestaltet, weiß Stefan Kühn: „Die Integration in Arbeit nimmt bei Geflüchteten zunehmend Fahrt auf. Mittlerweile übertrifft die Integrationsquote für diesen Personenkreis mit über 20% sogar die Quote der übrigen Leistungsberechtigten im SGB II.“
Eine Herzensangelegenheit
Nach dem Rundgang wurde der Gast aus Düsseldorf von weiteren Mitarbeitenden des Hauses willkommen geheißen. Mit einer kurzen Präsentation gewährten sie Einblicke in die tägliche Arbeit. „Das Haus der Integration ist uns allen eine Herzensangelegenheit“, betont Ilka Scranowitz, Leiterin der Geschäftsstelle zebera vom Jobcenter. „Das ist das Geheimnis dieser Erfolgsgeschichte. Wir ziehen alle – egal aus welcher Behörde oder Institution wir kommen – an einem Strang.“
Neben dem Alltagsgeschäft konnte auch mit Highlights aus dem vergangenen Jahr aufgewartet werden, wie der Integrationsmesse im Oktober mit über 5.000 Besucher*innen und 80 Ausstellenden oder der Veranstaltung für das Ehrenamt in Wuppertal, um auch einfach mal „Danke“ zu sagen. Denn der Kraftakt der letzten Jahre konnte nur gemeinsam gestemmt werden.
Anschließend blieb noch Zeit, sich über rechtliche und alltägliche Hürden bei der Integrationsarbeit auszutauschen – wie zum Beispiel beim Thema Einbürgerung. Hier bat Güler um praktische Fallbeispiele, um bei der nächsten Gesetzesinitiative die Erkenntnisse aus der Praxis einzubringen.
Zum Schluss fasste Thomas Lenz zusammen, welcher „Geist“ hinter dem Haus der Integration wohnt: „Wir begreifen die Zuwanderung als Chance! Unsere Stadt hat mit der Einwanderung der letzten Jahre eine Trendwende erlebt. Wir wachsen wieder, haben mehr Geburten, werden jünger und noch bunter. Das ist schön! Ich bin mir sicher, dass uns andere in 10 Jahren beneiden werden!“