Besondere Hilfen für Familien
Oft fühlen sich Familien überfordert und wissen nicht, wer ihre Fragen beantworten und sie am besten unterstützen kann. Im Projekt "Familien im Quartier" arbeitet nun ein Team aus sieben Sozialpädagogen*innen, Familienhebammen, Kinderkrankenschwestern und Sozialarbeiter*innen eng mit Familien aus den Quartieren Oberbarmen-Schwarzbach, Wichlinghausen und Hilgershöhe zusammen.
„Das Besondere an diesem Projekt ist der ganzheitliche Ansatz. Dieser orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Familien. Es werden Hilfen über die Grenzen von Institutionen und Rechtskreisen hinaus gebündelt, damit Lösungen möglich werden, die keine Institution allein erreichen kann. Eine gemeinsame Projektleitung aus Jugendamt und Jobcenter unterstreicht diesen Ansatz“, sagt Dr. Stefan Kühn, Sozialdezernent in Wuppertal, der das Projekt von Anfang an unterstützt hat.
Vertrauensvoll unterstützen, begleiten und vermitteln
Die Mitarbeitenden stehen als Ansprechpartner*innen für alle Mitglieder der Familie zur Verfügung, besuchen sie auf Wunsch zuhause oder begleiten sie bei schwierigen Terminen. Sie gehen nicht nur vertrauensvoll auf ihre Anliegen ein, sondern kennen auch die Angebote im Quartier und der Institutionen, die für sie sinnvolle Hilfe bieten. Obwohl es zahlreiche Angebote in den Quartieren gibt, sind diese den Eltern und Kindern oft nicht bekannt oder werden aus verschiedenen Gründen nicht in Anspruch genommen.
"Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe, Lotsen für die Familien zu sein und sie dabei zu unterstützen, Hilfe einzufordern und anzunehmen. So können wir gemeinsam erreichen, dass die Familien am sozialen Leben teilhaben und ihre Chancen für eine berufliche Zukunft nutzen", ergänzt Dr. Andreas Kletzander, Vorstand Arbeitsmarkt und Kommunikation des Jobcenters.
Erste Erfolge für die Familien
Praktisch besteht diese Hilfe aus Begleitung zu wichtigen schwierigen Terminen, regelmäßigen Besuchen, Informationen und der für die Familien richtigen Hilfestellung. Die intensive Begleitung zeigt bereits erste Erfolge. So konnten mehr Kinder und Jugendliche die Kita oder Schule besuchen und an gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen, während Eltern die Vermittlungsangebote in Anspruch nehmen konnten und deshalb weniger von Hilfeleistungen abhängig sind.
Die erfolgreiche Arbeit des Vorgängerprojektes "75 Familien Plus" wurde auch vom Land NRW gewürdigt. Deshalb fördert das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales auch das neue Projekt mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
"Familien im Quartier" läuft bis Ende 2020. Familien, die Unterstützung benötigen, können sich auch selbst bei den Mitarbeiter*innen im Projekt melden.